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Die Verbindung zwischen den vier Säulen
Wie sind sie verknüpft?
Wie Ernährung und körperliche Aktivität laut Wissenschaft zusammenhängen
Wenn es um einen gesunden Lebensstil geht, stellt sich oft die Frage, was an erster Stelle steht: Ernährung oder körperliche Aktivität? Oder genauer gesagt, was ist wichtiger?
Laut der Forschungsergebnisse könnte die richtige Ernährung eine kompensatorische Wirkung haben, d. h. sie könnte eine geringe körperliche Aktivität ausgleichen. Dennoch kann eine gute Ernährung die negativen Folgen des Bewegungsmangels nicht vollständig aufheben (1,2). Genauso wenig wie körperliche Aktivität die schädlichen Auswirkungen einer schlechten/unpassenden Ernährung vollständig aufheben kann.
Generell spielen Ernährung und körperliche Aktivität eine entscheidende Rolle für Gesundheit und Entwicklung (3). Eine gesunde Ernährung und ein angemessenes Maß an körperlicher Aktivität haben eine ganze Reihe von gesundheitlichen Vorteilen (2). Sie können nicht übertragbare Krankheiten wie Bluthochdruck, koronare Herzkrankheiten, Diabetes, verschiedene Krebsarten und Schlaganfälle verhindern, die muskuläre und kardiorespiratorische Fitness fördern, die Körperzusammensetzung verbessern, die kognitive Leistungsfähigkeit und die geistige Gesundheit steigern, ein gesundes Körpergewicht erhalten und die Lebensqualität und das Wohlbefinden über die gesamte Lebensspanne hinweg unterstützen (4,5).
Obwohl die Bedeutung einer guten Ernährung und eines ausreichenden Maßes an körperlicher Aktivität als entscheidende Faktoren für die Erhaltung und Verbesserung des Gesundheitszustands und der Lebensqualität gelten, werden sie in der Forschung meist getrennt betrachtet (5). Um nicht übertragbaren Krankheiten und Leiden vorzubeugen und einen gesunden Lebensstil zu fördern, müssen dagegen mehrere Gesundheitsverhaltensweisen berücksichtigt werden (2,6). Es ist jedoch offensichtlich, dass die Integration von körperlicher Aktivität und Ernährung das Potenzial hat, einen größeren Nutzen zu erzielen als Strategien, die sich nur auf eines der beiden konzentrieren (5).
Nachhaltigkeit & Natur - die Auswirkungen auf deine körperliche und mentale Gesundheit
Auf der anderen Seite führt die zunehmende Verstädterung die Menschen weit weg von ihrer ursprünglichen natürlichen Umgebung. Der Verlust des Kontakts zur Natur ist nicht die einzige Sorge: Unser verbesserter Lebensstil gefährdet das natürliche Ökosystem.
Das Phänomen der globalen Erwärmung bringt neue Herausforderungen mit sich. Diese Herausforderungen, die mit der Ungewissheit über unsere Zukunft (und die der nächsten Generation) zusammenhängen, können zu psychischen Belastungen führen (8,9): Durch unseren hektischen Lebensstil könnte Stress entstehen.
Reicht es aus, sich wieder mit der Natur zu verbinden, um unser mentales Wohlbefinden wiederherzustellen?
Studien zeigen, dass unser körperliches und geistiges Wohlbefinden eng mit unserer Verbindung zur Natur zusammenhängt (10). Die Forschung stellt zwei verschiedene Theorien auf, die erklären könnten, wie wir dank der Natur unser geistiges Wohlbefinden wiederherstellen können. Die Theorie zur Wiederherstellung der Aufmerksamkeit besagt, dass die Verbindung mit der Natur unsere Aufmerksamkeitsleistung wiederherstellen kann, die aufgrund unseres hypervernetzten Lebensstils normalerweise erschöpft sind (was zu geistiger Müdigkeit führt) (11). Die Stress-Erholungs-Theorie besagt, dass wir uns von Stress erholen können, indem wir uns in der Natur aufhalten (11). Dieselbe Theorie besagt auch, dass die städtische Umgebung diesen Prozess eher abschwächt. Die Erholung von mentaler Müdigkeit und psychischem Wohlbefinden ist nicht der einzige Vorteil, den der Aufenthalt in der Natur bieten kann. Auch das körperliche Wohlbefinden kann durch Bewegung in natürlicher Umgebung verbessert werden (12).
Bewegung in grüner Umgebung kann mehr Spaß machen, aber ihre Wirksamkeit im Vergleich zu Bewegung in geschlossenen Räumen muss noch weiter untersucht werden (13). Außerdem sollten wir uns wieder mit der Natur verbinden, indem wir nachhaltige Maßnahmen ergreifen: Die Einsparung/Wiederverwendung natürlicher Ressourcen könnte das Gefühl der Ohnmacht angesichts der ungewissen Zukunft verringern.
Letztendlich ist es klar: Unser körperliches und mentales Wohlbefinden hängt stark von unserer Verbindung mit der Natur ab, und das sollten wir keinenfalls weiter ignorieren.
Autor:innen: Salvatore Ficarra & Dora Maric, UNIPA
Referenzen:
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